Unter „Haushaltshilfe“ verstehen die meisten Menschen eine Reinigungskraft, die putzt.
Und zwar nur putzt und andere Aufgaben eigentlich nicht erledigt.
Denn eine „Haushaltshilfe“ macht oft nur Folgendes:
Oberflächen vom Staub befreien, Böden staubsaugen und wischen, Bäder und Küchen reinigen. Also könnte man eigentlich „Reinigungskraft“ sagen, doch die Bezeichnung „Haushaltshilfe“ hört sich netter an, früher nannte man sie „Raumpfleger/-innen.
Nimmt man jedoch das Wort „Haushaltshilfe“ wörtlich, dann bedeutet „Haushaltshilfe „eine Hilfe im Haushalt“. Und im Haushalt ist doch noch viel mehr zu tun als nur zu putzen, oder?
Und was macht dann eine Haushälter-/in bzw. ein Haushälter?
Eine Haushälterin / Haushälter erledigt nicht nur die Aufgaben einer Reinigungskraft, sondern auch alle anderen Dinge, die im Haushalt anfallen. Also aufräumen, Betten beziehen, Wäsche waschen oder in die Reinigung bringen, ggf. bügeln, (Lebensmittel) einkaufen, Mahlzeiten vorbereiten, Gemüse schneiden, Kartoffeln schälen, Salate zubereiten und kochen. Geschirrspülmaschine ein – und ausräumen, Kinder betreuen, sich um den Hund oder Haustiere kümmern und vieles mehr.
Und je mehr sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat, schreibt die Haushälterin auch den Einkaufszettel, hilft und unterstützt bei der Planung der nächsten Privatfeier und erledigt sonstige Besorgungen.
Eine Haushälterin / Haushälter ist die bezahlte „Familienmanager/-in“ für einen festgelegten Zeitrahmen.
Als Haushälter/-innen arbeiten häufig Hauswirtschafter/-innen. Dies ist ein 3-jähriger, staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Bei Haushaltshilfen, die eigentlich meist Reinigungskräfte sind, ist dies nur äußerst selten der Fall. Natürlich gibt es etliche Haushaltshilfen und Haushälter/-innen, die durch Schulungen jeglicher Art sich entsprechendes Wissen aneignen oder angeeignet haben.
Doch warum werden viel häufiger Reinigungskräfte im Haushalt beschäftigt und keine Haushälter/-innen,
die sich um vieles mehr kümmern?
Der Grund dafür liegt an uns Menschen selbst und sehr häufig wie wir erzogen wurden.
Viele Menschen wurden und werden so erzogen, dass man eigentlich alles selbst macht, so lange bis „gar nichts mehr geht“. Man schämt sich fast dafür, eine andere Person damit zu beauftragen, Dinge zu erledigen, die man selbst erledigen könnte, jedoch nicht will.
Das gilt im eigenen Haus bzw. im eigenen Haushalt ganz besonders. Denn my home is my castle oder „mein Heim ist meine Burg“. Daher werden maximal die Reinigungstätigkeiten abgegeben, da man diese ja oftmals sowie nur ungern selbst erledigt.
Interessanterweise haben Menschen, die in Familien aufgewachsen sind, in denen „Hauspersonal“ schon immer beschäftigt wurde, nur selten damit Schwierigkeiten, auch andere Aufgaben abzugeben. Im Gegenteil. Diese Menschen sehen den Mehrwert an Zeit als höhere Lebensqualität an und lassen sich auch bei vielen anderen Dingen unterstützen.
Doch viele rechnen die Kosten gegeneinander auf. Wie viel verdiene ich selbst in der Stunde und was kostet es mich? Dieser Ansatz verleitet dazu, nur die wirklich äußerst ungeliebten Aufgaben wie z.B. die Reinigungstätigkeiten abzugeben und man „arrangiert“ sich mit den anderen Tätigkeiten, die anfallen und erledigt diese trotzdem noch selbst.
Doch sollte man wirklich so rechnen? Wie viel ist Zeit wert? Wie viel ist meine Zeit wert?
Zeit ist unwiederbringlich. Und jeder Mensch hat nur eine begrenzte Menge davon.
Womit wollen wir unsere Zeit wirklich verbringen? Wer jetzt handelt, hat mehr vom Leben.
Dieser Artikel von Sabine Sernau, Inhaberin von ZeitforMi – Serviceagentur für Alltag, Kind, Haushalt und Hund – www.zeitformi.de – Tel: 040 / 35 73 78 20
gibt Einblicke in die Welt der Hauswirtschaft und der damit verbunden Wertschätzung und Meinungen
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